Dampfen in der Praxis: kommen wir zum Praktischen

Wohnung

Als Raucher muss man recht häufig neu tapezieren, weil die Tapeten vergilben. Auch riecht es in der Wohnung nicht gerade angenehm, weil die Tapeten neben dem Rauch auch den Geruch aufnehmen. Man muss dann auch häufiger lüften. Als Dampfer hat man diese Probleme nicht. Der Nachteil ist aber, dass grad bei kühlerem oder kaltem Wetter die Scheiben schneller beschlagen, der Dampf kondensiert an den Scheiben. Heißt, man braucht zwar seltener tapezieren, muss aber dafür häufiger Fenster putzen. Gut, es gibt Leute, die tapezieren lieber als dass sie Fenster putzen, aber mit Fensterputzen ist man eigentlich schneller fertig. Es sei denn, die Wohnung hat eine Rundum-Komplett-Verglasung, dann ist man natürlich mit tapezieren schneller fertig 😉

Was für die Fensterscheiben gilt, gilt natürlich auch für die Scheiben im Auto und Brillengläser, die beim Dampfen häufiger geputzt werden wollen, möchte man den Durchblick behalten.

Auto

Da man als Autofahrer immer freie Sicht nicht nur haben sollte sondern auch muss(!), empfiehlt es sich, während der Fahrt entweder das Dampfen zu lassen oder auf schwächere Geräte bzw. Liquids mit höherem PG-Anteil zu dampfen. Gerade bei feuchterem und/oder kälterem Wetter ist die Dampfentwicklung höher als bei wärmeren und trockenem Wetter.

Preise

Die von mir im folgenden gemachten Preisangaben sind ca.-Werte und können natürlich abweichen. Tabak-Zigaretten sind, wie schon gesagt, nicht nur schneller zu kaufen (weil mehr Geschäfte, die Zigaretten anbieten, und in den Supermärkten vergleichsweise wenig Auswahl wenig), sondern auch in der Erstanschaffung erstmal billiger. Eine Schachtel Zigaretten mit Feuerzeug sind noch für unter 10 Euro zu bekommen, eine E-Zigarette mit Liquid kosten ca. 40 Euro. Gegebenenfalls kommen auch ein Zweitgerät dazu, während das erste Gerät am Strom hängt und aufgeladen wird. Oder es kommen Akkus, Ersatzakkus und Ladegerät dazu, wenn man eine E-Zigarette ohne fest verbauten Akku nimmt. Dann kommen nochmals ca. 40 bis 50 Euro dazu.

Auch gilt es zu beachten, dass es beim Dampfen neben den Liquids zu weiteren Folgekosten kommen wird. Bei Pod-Systemen müssen irgendwann Ersatz-Pods nachgekauft werden, bei Fertig-Coil-Verdampfern die Fertig-Coils, bei Selbstwickelverdampfern Draht bzw. Mesh und Watte. Letzteres ist recht günstig zu bekommen, die Fertig-Coils können bis zu 6 Euro pro Stück kosten, können aber je nach Dampfverhalten/-menge und Liquidsorte allerdings bis zu einige Wochen im Gerät verbleiben.

Bei den Liquids kann man im Endeffekt einiges sparen, vor allem, wenn man diese selbst mischt. Da ich weder die aktuellen Preise im Kopf habe noch alles raussuchen und ausrechnen mag, schätze ich hier jetzt die täglichen Kosten beim Selbermischen auf vielleicht 40 bis 50 Cent im Gegensatz auf 6 bis 7 Euro aufwärts je nach täglicher Rauchmenge.

Kurzfristig, also in der Erstanschaffung, ist das Rauchen zwar günstiger, langfristig jedoch ist dampfen dann doch deutlich günstiger.

Unterwegs bei Ausflügen oder im Urlaub

Wie anfangs schon erwähnt, ist es beim Dampfen nicht so einfach wie beim Rauchen (ab zur Tankstelle, Schachtel und Feuerzeug kaufen oder beides in die Hosen-/Jackentasche stecken). Grad, wenn man Selbstmischer/-wickler ist oder ein Gerät mit auswechselbaren Akkus hat, muss die Dampfe mit Zubehör auch mit.

Bei Tagesausflügen ist es noch relativ einfach, zusätzlich zur Dampfe noch ein Satz Reserveakkus und eine Flasche Liquid, bei mehreren Tagen bzw. im Urlaub sollte noch das Ladegerät, Material zum Wickeln, gegebenenfalls Aroma und Basisliquid dabei sein und auch ein zweiter Verdampfer bzw. Akkuträger und mehrere Akkus. Da kann es durchaus passieren, dass die Dampfsachen ihre eigene Reisetasche benötigen.

Restaurants/Geschäfte

Prinzipiell gilt erst mal, wie anfangs schon erwähnt, Dampfen ist nicht Rauchen. Denn Rauch entsteht nur bei einer Verbrennung und beim bestimmungsgemäßen Gebrauch der E-Zigarette wird nichts verbrannt, sondern nur soweit erhitzt, dass Dampf entsteht. Deswegen fallen die Dampfen nicht unterdie Nichtrauchergesetze!. Die Wolken mögen in der Praxis zwar ähnlich aussehen, sind aber nicht dasselbe! Um Missverständnissen und möglichen blöden Sprüchen vorzubeugen, würde ich empfehlen, auch zum Dampfen nach draußen zu gehen.

Selber wickeln

Kommen wir zum Selberwickeln. Im Vergleich zu den Fertigcoilverdampfern hat man beim Wickeln zwar mehr „Arbeit“ vor dem Genuss, es ist aber günstiger (ca. 5 -6 € aufwärts je Coil gegen einige Cent für Draht und Watte).

Watte

Die Watte sollte weder Bleiche noch Chlor enthalten, denn bei deren Erhitzung entstehen gesundheitsgefährdende Stoffe/Dämpfe.

Unter Dampfern besteht Uneinigkeit, welche Watte nun die beste ist, da jede/r seine Vorlieben hat. Man sollte beim Verlegen auf die Länge/Ausrichtung der Fasern, die Saug- und Leitungsfähigkeit und die Verarbeitbarkeit achten. Der Geschmack der Watte wird subjektiv auch sehr unterschiedlich empfunden.

Zu beachten ist auch, dass man reine Baumwollwatte leicht zusammenfällt wenn sie feucht ist. Das heißt, dass man sie recht stramm durch die Coil ziehen sollte, weil man sie sonst recht oft wechseln muss. Grund dafür ist, dass die zusammengefallene Watte die Coil nicht mehr überall berührt und das gibt dann die sogenannten Hotspots. An den Stellen, an denen die Watte die Coil berührt, wird sie heißer als an den anderen Stellen und fängt dort an zu kokeln. Das schafft nicht nur schlechten Geschmack, sondern man atmet auch Dämpfe ein, die alles andere als gesundheitsförderlich sind.

Draht/Wicklungen

Es gibt mehrere Sorten Draht, aus denen man die Wicklungen selber herstellen kann. Diese bestehen aus verschiedenen Metallen, auch kann man die Drähte miteinander kombinieren. Diese beeinflussen die Dampfentwicklungen und den Geschmack, auch, indem man unterschiedlich große Wicklungen herstellt. Weiterhin kann man schon vorgefertigte Wicklungen kaufen.

Garten/Outdoor

Dampft man jetzt im Sommer außerhalb von Gebäuden, beispielsweise im Garten, ist man recht schnell und häufig von Bienen und von anderen Insekten umgeben. Diese werden vom süß-fruchtigen Dampf angelockt, da es nicht nach Rauch riecht, bei dem die Insekten „denken“, es brennt irgendwo. Das kann grad für die Menschen unschön enden, die auf Insektenstiche allergisch reagieren.

Reinigung

Die Geräte müssen natürlich früher oder später auch mal gereinigt werden. Es können nämlich beim Befüllen Liquidtropfen auf das Gerät tropfen, die man mit einem herkömmlichen Papiertuch einer Küchenrolle abgewischt werden können. Es passiert aber auch, dass am Driptip Speichelreste zurückbleiben, die antrocknen, das sieht etwas unappetitlich aus, kann aber mühelos mit eben genannten Küchenrolle entfernt werden, auch wenn man die Dampfe in der Hosen- oder Handtasche transportiert, können sich Flusen im Driptip sammeln, die man auch sehr gut mit einem Blatt einer Haushaltsrolle entfernen kann.

Haben-Will-Virus (HWV)

Es gibt die verschiedensten Geräte in unterschiedlichen Farben auf dem Markt, sowohl Verdampfer als auch Akkuträger. Auch kommen im Laufe der Zeit neue Geräte auf den Markt. Diese wecken natürlich auch Begehrlichkeiten, man möchte dann dies, das oder jenes haben. Diesen Wunsch nennt man den Haben-Will-Virus. Wenn man nicht aufpasst und sich bremst, kauft man nach und nach die Geräte und hat dann eine ganze Batterie an Gerätschaften zuhause und einiges an Geld weniger auf dem Konto 😉 Ich gebe an dieser Stelle zu bedenken, dass man eigentlich nur eine Geräte-Kombination zeitgleich benutzen kann und der Rest steht/liegt dann dekorativ in der Ecke.

Dampfen in der Praxis: Allgemeines zu Anfang

Ersteinmal ist zu sagen, dass beim bestimmungsgemäßen Gebrauch von E-Zigaretten nichts verbrannt wird, es wird lediglich eine Flüssigkeit so weit erhitzt, dass sie verdampft wird. Aus diesem Grund kann sich auch niemand auf eines der deutschen Nichtraucherschutzgesetze berufen, um den Gebrauch zu verbieten. Soll die Benutzung verboten werden, dann nur aufgrund des Hausrechts.

Wenn Ihr mit Eurer E-Zigarette (oder auch Dampfe genannt) unterwegs seid, kann es zu unterschiedlichen Reaktionen Eurer Mitbürger kommen. Ich selbst habe es erlebt, dass jemand die Wolke sah, erst die Augen verdrehte, weil die Person dachte: „Immer diese Raucher“, dann merkte, dass es nicht nach Zigarette roch und meinte „och, das stinkt ja garnicht“. Im darauffolgenden Gespräch zeigte sie sich von der Dampfe angetan. Es gibt aber auch Reaktionen wie „die Dinger sind doch genauso schädlich wie die Kippen“. Meine Antwort auf solche Äußerungen lautet immer: „Falsch, die sind noch viel schlimmer“ Warum? Es ist bei normaler, also bestimmungsgemäßer Benutzung noch keiner dran gestorben, dem Bundesfinanzministerium entgeht die Tabaksteuer und die Pharmaunternehmen verkaufen dadurch auch weniger von den Nikotinersatzprodukten. Von den Anbietern der Rauchentwöhnungsprogramme mal ganz zu schweigen, denen die Kundschaft wegläuft bzw. fehlt. Man muss bei der Benutzung halt nur etwas Physik beachten. Dazu komme ich später noch.

Auch habe ich es schon erlebt, dass ich dampfend vor einem Einkaufszentrum stand und von einem Raucher gefragt wurde, ob ich auch richtiges Feuer hätte. Er hatte nämlich kein funktionierendes Feuerzeug dabei.

Woher bekomme ich die Geräte?

Aktuell ist es so, dass E-Zigaretten zwar immer verbreiteter sind, es aber immer noch mehr Geschäfte gibt, die Zigaretten verkaufen als die E-Zigaretten bzw. deren Zubehör. Es gibt zwar auch schon einige Supermärkte, die den wachsenden E-Zigaretten-Markt entdeckt haben und einige Geräte und Liquids verkaufen, aber die dortige Auswahl ist derzeit noch nicht so groß. Ersatzteilbeschaffung (für z. B. Selbstwickelverdampfer oder Ersatzakkus, …), Beratung oder größere Geräte sind dort derzeit nur selten vorhanden, falls überhaupt.

Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, Geräte, Liquids und Zubehör im Internet zu bestellen. Allerdings besteht gerade für Dampf-Anfänger die Gefahr, ein für sie falsches Gerät zu bestellen. Das heißt, wer Beratung oder was größeres haben möchte, ist auf den E-Zigaretten-Fachhandel angewiesen.

Akkuträger

Es gibt Tabakerhitzer, die sogenannten Podsysteme und Tanksysteme. Mal eben an die Tanke, Schachtel Zigaretten bzw. Feuerzeug kaufen ist derzeit noch einfacher. Auch sollte man beim Dampfen ein wenig Physik beachten, heißt: man kann nicht einfach mal einen größeren Verdampfer, der ordentlich Wolken produziert, mit einem schwächeren Akku betreiben. Dabei kann es dann durchaus zu Überlastungen das Akkus kommen, der dann ausgast und gegebenenfalls auch explodiert, falls der Akkuträger keine Entgasungslöcher hat.

Aber keine Angst, solange Geräte mit CE-Prüfzeichen benutzt werden, man nicht selbst an den Akkuträgern rumbastelt und die Akkus nicht überlastet, kann bei bestimmungsgemäßem Gebrauch nicht viel passieren.

Verdampfer

Bei den Verdampfern gibt es grundsätzlich zwei unterschiedliche Typen.

Selbstwickelverdampfer, bei denen die Wicklung vom Dampfer selbst gewickelt, mit Watte bestückt und an den Plus- und Minuspol befestigt wird, Fertigcoilverdampfer, bei denen die Wicklungseinheit bereits komplett fertig und auch mit Watte bestückt ist und einfach nur eingesteckt werden muss.

Dann gibt es aber auch Verdampfer, bei denen sich die Wicklung(en) unterhalb des Tanks befinden, aber auch welche, bei denen sie sich oberhalb des Tanks befinden und die sich das Liquid über kleine Stahlseile aus dem Tank hochziehen. Und es gibt Verdampfer ohne Tank, bei denen muss das Liquid händisch auf die Watte in der Wicklung getropft werden.

Liquids

Kommen wir zu den Liquids: Mit den Todesfällen in den USA im letztem Jahr kam wieder die Negativpresse. Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde CDC hat festgestellt, dass die Dampfer damals mit Öl gestrecktes, also gepanschtes Liquid gedampft haben. Ich möchte jetzt an dieser Stelle keinen Ausflug in die Medizin unternehmen, das würde den Rahmen deutlich sprengen. Um es kurz anzureißen, zum Einen wurden Drogen inhaliert und diese zum Anderen dann noch mit Vitamin-E-Azetat gestreckt, das eine ähnliche Farbe und Konsistenz wir diese Droge besitzt. Einzeln sind die beiden schon alles andere als gesundheitsförderlich, in Kombination inhaliert siehe die entsprechenden Presseberichte.

Wenn man allerdings die hier in Europa zugelassenen und in den Läden angebotenen Liquids benutzt, also dampft, ist die Gefahr einer Gesundheitsschädigung, wie die eben eben angesprochenen Todesfälle in den USA, eigentlich ausgeschlossen.

Woraus bestehen die Liquids eigentlich? Sie enthalten Propylenglykol (PG), pflanzliches Glycerin (VG), Nikotin, Lebensmittelaromen und manchmal auch noch Wasser. Solange man keine Öl-haltigen Substanzen oder andere Sachen, die nicht in die Lunge gehören, inhaliert, kann eigentlich kaum was passieren. An dieser Stelle weise ich aber auch auf mögliche allergische Reaktionen hin, die vielleicht auftreten können. Darauf kann ich in diesem Video aber nicht eingehen, da sie sehr individuell sind.

Im Gegensatz zu den Tabakzigaretten, die ja eigentlich gleich bzw. ähnlich riechen bzw. schmecken, hat man bei den Liquids fast schon die freie Auswahl zwischen Tabak, Getränken und Lebensmitteln wie zum Beispiel Obst, Mischungen untereinander oder auch (lacht bitte nicht) sogar die Geschmacksrichtungen Pizza, Döner und Currywurst gibt es.

Je höher der Anteil des VG, desto sichtbarer ist der Dampf. Da VG aber kein guter Geschmacksträger ist, muss man in den VG-lastigen Liquids den Aroma-Anteil erhöhen. Will man am Aroma „sparen“ oder auch am sichtbaren Dampf, dann erhöht man den PG-Anteil im Liquid. PG reizt die Lunge jedoch mehr als VG, was den Hustenreiz durch das PG mindert. Es gibt keine allgemeingültige Verteilung von PG und VG, da solltet ihr ausprobieren, was euch besser schmeckt bzw. auch was ihr besser vertragen könnt.

Pressemitteilung: Pflegegewerkschaft BochumerBund: Landesregierung darf Pflegeberufekammer nicht demontieren!

BOCHUM. Die Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein darf nicht demontiert und handlungsunfähig gemacht werden. Dazu ruft  die Pflegegewerkschaft BochumerBund (BB) auf. Stattdessen sollte die Landesregierung nachhaltig etwas für die Pflege tun, indem die Kammer ausreichend Zeit erhält, Strukturen aufzubauen und ihre wichtige Arbeit zu leisten.

„Ein ernsthaftes Interesse der aktuellen politischen Mehrheiten an der Etablierung einer starken, souveränen Pflegekammer ist in keiner Weise zu erkennen“, so Heide Schneider, Vorstandsvorsitzende des BB. „Vielmehr ist eine Haltung gegenüber den Pflegeberufen erkennbar, die von Unwissenheit, Herablassung und Ignoranz geprägt ist.“

„Von Mitte 2017 bis Mitte 2020 hat sich die Landesregierung zurückgelehnt und beobachtet, wie sich Kammergegner und -befürworter im Aufbauprozess und in der Implementierungsphase gegenseitig zerfleischen“, stellt Heide Schneider fest. Im Koalitionsvertrag aus dem Jahr 2017 ist mit keiner Silbe eine Unterstützung der Pflegeberufekammer erwähnt. Vielmehr finden sich etliche Hinweise darauf, dass die Landesregierung bereits damals die Demontage der Kammer zum Ziel hatte. „Ehrlicher wäre es gewesen, wenn die Verantwortlichen bereits damals gesagt hätten, dass sie die Notwendigkeit einer Kammer nicht sehen und eine Errichtung gestoppt hätten“, unterstreicht die gelernte Krankenschwester.

Stattdessen nutzt die Landesregierung die Lage der Pflegeberufekammer nun aus und setzt deren Verantwortliche weiter unter Druck. Denn das Land hatte eine nachträgliche Anschubfinanzierung in Höhe von drei Millionen Euro an die Bedingung geknüpft, eine Mitgliedervollbefragung im ersten Quartal 2021 zur Zukunft der Kammer durchzuführen. Mit der aktuell laufenden Befragung hat die Landesregierung einen mittlerweile kaum wieder gut zu machender Schaden an der Pflegeberufekammer angerichtet. „Nach unserem Verständnis hat dieses Gebaren mit Demokratie nichts mehr zu tun. Es handelt  sich schlicht um Erpressung und Gängelung“, fasst Heide Schneider zusammen.

Hieran wird nach Ansicht der Pflegegewerkschaft BochumerBund deutlich, dass die Landesregierung Schleswig-Holstein den Kerngedanken einer Pflegekammer nicht verstanden hat bzw. nicht verstehen will. Grundsätzlich wird eine Pflegekammer nicht dafür eingerichtet, damit die Mitglieder besser geführt oder verwaltet werden können. Die Pflegekammer ist dafür da, die pflegerische Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen und den Schutz der Kranken bzw. Pflegebedürftigen zu gewährleisten. „Dazu bedarf es einiger Instrumente wie Berufsordnung, Aus- und Weiterbildungsordnung, Ethikcodex sowie Registrierung mit verpflichtender Mitgliedschaft und Mitgliedsbeitrag“, so Pflegefachfrau Schneider. Die Vorstandsvorsitzende weiter: „Werden diese Instrumente nicht erarbeitet, ist die Sicherstellung der pflegerischen Versorgung ungeordnet und willkürlich.“

Der BochumerBund fragt sich, wie das Land Schleswig-Holstein die gesundheitliche Versorgung ohne pflegerischen Sachverstand sicherstellen will. Auch im Norden gibt es immer mehr pflegebedürftige Menschen und einen immer größeren Mangel an Pflegefachpersonen. „Bereits heute ist in zahlreichen Regionen die pflegerische Versorgung akut gefährdet“, stellt Heide Schneider fest, „eine Demontage der Pflegeberufekammer macht den Pflegeberuf definitiv nicht attraktiver, sondern wird die Probleme noch verschärfen.“

Eine Kammer muss vom jeweiligen Berufsstand selbst aufgebaut und verantwortet werden – unabhängig von politischen Einflüssen: „Nicht nur in Zeiten der Pandemie leisten die Pflegeberufe Unglaubliches. Die Landesregierung Schleswig-Holstein müsste sich bei den Pflegenden bedanken, aber bitte nicht mit Applaus oder halbherzigen Einmalzahlungen, sondern mit Aufnahme der Pflegeberufe ins Heilberufekammergesetz.“

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Pressemitteilung: Pflegegewerkschaft BochumerBund: Pflegeausbildung nur noch mit Abstrichen möglich?

BOCHUM. Pflegeazubis auf dem Weg vom Ehrenpflega zum Corona-Ehrentesta?

Die Pflegegewerkschaft BochumerBund (BB) weist die neueste Idee von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Bundesfamilienministerin Franziska Giffey vehement zurück. „Auszubildende sind nicht dafür da, personelle Lücken zu füllen. Wieder einmal trifft fehlender Sachverstand der Politik auf Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, die nur zu gerne bereit sind, Azubis noch stärker als bislang als billige Arbeitskräfte auszunutzen“, so Clarissa Fritze genannt Grußdorf. Die Gesundheits- und Krankenpflegerin und stellvertretende Vorsitzende des BochumerBund fragt sich: „Ist die Pflegeausbildung künftig nur noch mit Abstrichen möglich?“

Auch BB-Beisitzerin Kerstin Paulus kann der neuesten Idee aus Berlin nichts abgewinnen: „Ein Blick in § 5 des Pflegeberufegesetzes hätte Herrn Spahn und Frau Giffey verraten, dass das Sich-Ausbeuten-Lassen nicht zu den Ausbildungszielen zählt.“ Viele Auszubildende in der Pflege haben wegen der Pandemie wochenlang keinen theoretischen Unterricht erhalten: „Der versäumte Stoff muss erst einmal nachgeholt werden. Da bleibt für Corona-Tests überhaupt keine Zeit.“

Fritze genannt Grußdorf verweist auf einen weiteren Aspekt: „Die Bundesregierung ist bereit, freiwilligen Hilfskräften bei Corona-Schnelltests in Alten- und Pflegeheimen 20 Euro pro Stunde zu bezahlen. Von solch einer Vergütung können Pflegeazubis nur träumen.“ Herr Spahn und Frau Giffey planten offenbar nichts anderes als ein Sparprogramm auf Kosten derjenigen, die ohnehin schon katastrophalen Ausbildungsbedingungen ausgesetzt sind.

Der BochumerBund fordert Franziska Giffey und Jens Spahn daher dazu auf, ihren Vorschlag zurückzuziehen. Stattdessen müssten sie andere Kräfte mobilisieren, um die Testungen in den Pflegeeinrichtungen zu gewährleisten. Hierfür würden sich nach Ansicht der Pflegegewerkschaft beispielsweise die 20.000 abrufbereiten Bundeswehrkräfte besser eignen als Pflegende oder Pflegeazubis.

„Die Politik sollte uns nicht immer mit schlechten Ideen von unseren eigentlichen Aufgaben abhalten. Wir würden uns bereits über ein bisschen mehr Sachverstand bei den Verantwortlichen freuen“, meint Kerstin Paulus. Clarissa Fritze genannt Grußdorf ergänzt: „Und über bessere Arbeitsbedingungen, Wertschätzung sowie eine angemessene Bezahlung sowieso – 20 Euro zum Beispiel.“

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