Dampfen in der Praxis: Allgemeines zu Anfang

Ersteinmal ist zu sagen, dass beim bestimmungsgemäßen Gebrauch von E-Zigaretten nichts verbrannt wird, es wird lediglich eine Flüssigkeit so weit erhitzt, dass sie verdampft wird. Aus diesem Grund kann sich auch niemand auf eines der deutschen Nichtraucherschutzgesetze berufen, um den Gebrauch zu verbieten. Soll die Benutzung verboten werden, dann nur aufgrund des Hausrechts.

Wenn Ihr mit Eurer E-Zigarette (oder auch Dampfe genannt) unterwegs seid, kann es zu unterschiedlichen Reaktionen Eurer Mitbürger kommen. Ich selbst habe es erlebt, dass jemand die Wolke sah, erst die Augen verdrehte, weil die Person dachte: „Immer diese Raucher“, dann merkte, dass es nicht nach Zigarette roch und meinte „och, das stinkt ja garnicht“. Im darauffolgenden Gespräch zeigte sie sich von der Dampfe angetan. Es gibt aber auch Reaktionen wie „die Dinger sind doch genauso schädlich wie die Kippen“. Meine Antwort auf solche Äußerungen lautet immer: „Falsch, die sind noch viel schlimmer“ Warum? Es ist bei normaler, also bestimmungsgemäßer Benutzung noch keiner dran gestorben, dem Bundesfinanzministerium entgeht die Tabaksteuer und die Pharmaunternehmen verkaufen dadurch auch weniger von den Nikotinersatzprodukten. Von den Anbietern der Rauchentwöhnungsprogramme mal ganz zu schweigen, denen die Kundschaft wegläuft bzw. fehlt. Man muss bei der Benutzung halt nur etwas Physik beachten. Dazu komme ich später noch.

Auch habe ich es schon erlebt, dass ich dampfend vor einem Einkaufszentrum stand und von einem Raucher gefragt wurde, ob ich auch richtiges Feuer hätte. Er hatte nämlich kein funktionierendes Feuerzeug dabei.

Woher bekomme ich die Geräte?

Aktuell ist es so, dass E-Zigaretten zwar immer verbreiteter sind, es aber immer noch mehr Geschäfte gibt, die Zigaretten verkaufen als die E-Zigaretten bzw. deren Zubehör. Es gibt zwar auch schon einige Supermärkte, die den wachsenden E-Zigaretten-Markt entdeckt haben und einige Geräte und Liquids verkaufen, aber die dortige Auswahl ist derzeit noch nicht so groß. Ersatzteilbeschaffung (für z. B. Selbstwickelverdampfer oder Ersatzakkus, …), Beratung oder größere Geräte sind dort derzeit nur selten vorhanden, falls überhaupt.

Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, Geräte, Liquids und Zubehör im Internet zu bestellen. Allerdings besteht gerade für Dampf-Anfänger die Gefahr, ein für sie falsches Gerät zu bestellen. Das heißt, wer Beratung oder was größeres haben möchte, ist auf den E-Zigaretten-Fachhandel angewiesen.

Akkuträger

Es gibt Tabakerhitzer, die sogenannten Podsysteme und Tanksysteme. Mal eben an die Tanke, Schachtel Zigaretten bzw. Feuerzeug kaufen ist derzeit noch einfacher. Auch sollte man beim Dampfen ein wenig Physik beachten, heißt: man kann nicht einfach mal einen größeren Verdampfer, der ordentlich Wolken produziert, mit einem schwächeren Akku betreiben. Dabei kann es dann durchaus zu Überlastungen das Akkus kommen, der dann ausgast und gegebenenfalls auch explodiert, falls der Akkuträger keine Entgasungslöcher hat.

Aber keine Angst, solange Geräte mit CE-Prüfzeichen benutzt werden, man nicht selbst an den Akkuträgern rumbastelt und die Akkus nicht überlastet, kann bei bestimmungsgemäßem Gebrauch nicht viel passieren.

Verdampfer

Bei den Verdampfern gibt es grundsätzlich zwei unterschiedliche Typen.

Selbstwickelverdampfer, bei denen die Wicklung vom Dampfer selbst gewickelt, mit Watte bestückt und an den Plus- und Minuspol befestigt wird, Fertigcoilverdampfer, bei denen die Wicklungseinheit bereits komplett fertig und auch mit Watte bestückt ist und einfach nur eingesteckt werden muss.

Dann gibt es aber auch Verdampfer, bei denen sich die Wicklung(en) unterhalb des Tanks befinden, aber auch welche, bei denen sie sich oberhalb des Tanks befinden und die sich das Liquid über kleine Stahlseile aus dem Tank hochziehen. Und es gibt Verdampfer ohne Tank, bei denen muss das Liquid händisch auf die Watte in der Wicklung getropft werden.

Liquids

Kommen wir zu den Liquids: Mit den Todesfällen in den USA im letztem Jahr kam wieder die Negativpresse. Die US-amerikanische Gesundheitsbehörde CDC hat festgestellt, dass die Dampfer damals mit Öl gestrecktes, also gepanschtes Liquid gedampft haben. Ich möchte jetzt an dieser Stelle keinen Ausflug in die Medizin unternehmen, das würde den Rahmen deutlich sprengen. Um es kurz anzureißen, zum Einen wurden Drogen inhaliert und diese zum Anderen dann noch mit Vitamin-E-Azetat gestreckt, das eine ähnliche Farbe und Konsistenz wir diese Droge besitzt. Einzeln sind die beiden schon alles andere als gesundheitsförderlich, in Kombination inhaliert siehe die entsprechenden Presseberichte.

Wenn man allerdings die hier in Europa zugelassenen und in den Läden angebotenen Liquids benutzt, also dampft, ist die Gefahr einer Gesundheitsschädigung, wie die eben eben angesprochenen Todesfälle in den USA, eigentlich ausgeschlossen.

Woraus bestehen die Liquids eigentlich? Sie enthalten Propylenglykol (PG), pflanzliches Glycerin (VG), Nikotin, Lebensmittelaromen und manchmal auch noch Wasser. Solange man keine Öl-haltigen Substanzen oder andere Sachen, die nicht in die Lunge gehören, inhaliert, kann eigentlich kaum was passieren. An dieser Stelle weise ich aber auch auf mögliche allergische Reaktionen hin, die vielleicht auftreten können. Darauf kann ich in diesem Video aber nicht eingehen, da sie sehr individuell sind.

Im Gegensatz zu den Tabakzigaretten, die ja eigentlich gleich bzw. ähnlich riechen bzw. schmecken, hat man bei den Liquids fast schon die freie Auswahl zwischen Tabak, Getränken und Lebensmitteln wie zum Beispiel Obst, Mischungen untereinander oder auch (lacht bitte nicht) sogar die Geschmacksrichtungen Pizza, Döner und Currywurst gibt es.

Je höher der Anteil des VG, desto sichtbarer ist der Dampf. Da VG aber kein guter Geschmacksträger ist, muss man in den VG-lastigen Liquids den Aroma-Anteil erhöhen. Will man am Aroma „sparen“ oder auch am sichtbaren Dampf, dann erhöht man den PG-Anteil im Liquid. PG reizt die Lunge jedoch mehr als VG, was den Hustenreiz durch das PG mindert. Es gibt keine allgemeingültige Verteilung von PG und VG, da solltet ihr ausprobieren, was euch besser schmeckt bzw. auch was ihr besser vertragen könnt.

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